09.03.2018
Das Katholische Klinikum Koblenz Montabaur lädt am Mittwoch, 14. März, zu einer Patientenveranstaltung mit dem Thema „Darmkrebs“ in das Brüderkrankenhaus nach Montabaur ein. Geleitet wird die Veranstaltung von Dr. med. Harald Faust (Chefarzt der Inneren Medizin am Brüderkrankenhaus), Dr. med. Michael Düsseldorf (Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie) und wird zudem begleitet von der Deutschen ILCO, der Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs.
Etwa 64 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs, und hier im Speziellen an einem sogenannten kolorektalen Karzinom - einem bösartigen Tumors im Darm. Etwa 26 000 Menschen sterben daran. Zwischenzeitlich haben sich die endoskopischen Möglichkeiten zur Vor- und Nachsorge stetig verbessert, zum einen durch eine neue Gerätetechnologie mit höherer Auflösung und zum anderen durch den verstärkten Einsatz von Färbetechniken wie zum Beispiel die Chromoendoskopie.
Darüber hinaus gibt es aktualisierte Leitlinien der Fachgesellschaften, insbesondere die Empfehlung zur Kontrollkoloskopie nach Abtragung von Polypen (sessilen serratierten Adenomen) hat sich geändert. Bei etwa der Hälfte der Patienten entstehen nach einer Koloskopie erneut Adenome. Zur Vermeidung von Unter- und Übertherapien sind die Leitlinienempfehlungen angepasst worden. Zur Behandlung von kolorektalen Karizomen gibt es neue Therapieoptionen, die im Rahmen der Abendvorlesung vorgestellt werden.
Beim Tumorbefall von Mast- und Enddarm sind die Behandlungskonzepte unter anderem darauf ausgerichtet, in möglichst vielen Fällen die Kontinenz zu erhalten. Das ist aber nicht immer möglich. Bei Beachtung der gebotenen chirurgischen Radikalität setzen Lokalisation und Größe des Tumors, Begleiterkrankungen oder auch anatomische Gegebenheiten dem Bestreben nach Erhalt der Kontinenz Grenzen. In solchen Fällen ist die die Anlage eines dauerhaften, künstlichen Darmausgangs - auch Stoma oder Anus praeter genannt - unumgänglich. Auch wenn die stetige Weiterentwicklung der Stomaversorgung die Teilhabebeeinträchtigung am gesellschaftlichen Leben immer weiter reduziert hat, stellt die Stomaanlage eine schwerwiegende Zäsur im Leben der Betroffenen dar. Umso schwere können Probleme wie die Entstehung eines parastomalen Bauchwandbruchs (Hernie) oder eines Stomavorfall (Prolaps) wiegen. Gerade bei der Versorgung parastomaler Hernie sind zuletzt vielversprechende, neue Behandlungsansätze entwickelt worden.
Die Abendvorlesung findet im Raum Johannes von Gott im Untergeschoss statt und beginnt um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.