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12.10.2018

... und plötzlich ist das Lächeln zurück!

... und plötzlich ist das Lächeln zurück!

In sich gekehrt und doch immer freundlich: Herr Müller (alle Patientennamen wurden geändert) hört aufmerksam zu, wenn die Ärzte oder die Pflegekräfte mit ihm sprechen. Manchmal lächelt er, ganz oft sagt er „Ja“, um seinem Gegenüber zu signalisieren: Ich höre dir zu und ich kann dir folgen. Ansonsten spricht Herr Müller eigentlich nicht. Doch jetzt ist plötzlich alles anders. Die Augen leuchten, verfolgen ganz interessiert jede Bewegung von Lisbeth und Trullala. Herr Müller, über 90 Jahre alt, strahlt vor Freude. Er sucht nach Worten und reagiert immer wieder auf die Ansprache der beiden Clown-Doktorinnen. Deren Besuch hinterlässt Eindruck. Nicht nur bei Herrn Müller.

Die Station 3b des Brüderhauses in Koblenz: Hier werden die Patienten des Alterstraumatologischen Zentrums am Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur gepflegt und versorgt. Patienten ab einem Alter von 70 Jahren, die an den Folgen eines Sturzes leiden und nicht mehr mobil sind. "Hier steht den Patienten ein multidimensionales Team aus Altersmedizinern, Unfallchirurgen und Orthopäden, speziell geschulter Krankenpflege, Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Psychologie sowie ein Sozialdienst zur Verfügung", sagt Dr. med. univ. Stephan Christoph Jansen (Leitender Oberarzt). "Diese erarbeiten gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Behandlungskonzept, welches auch die nachstationäre Versorgung berücksichtigt."

An diesem Morgen steht mit dem Besuch der Klinik Clowns Koblenz eine "Behandlung" an, die sich jedoch in keinem medizinischen Bulletin wiederfindet. "Moderne Medizin - von Mensch zu Mensch" - so lautet der Slogan des Katholischen Klinikums. An diesem Morgen liegt der Schwerpunkt auf "von Mensch zu Mensch": "Für uns besteht der Mensch nicht nur aus Organen und Molekülen", sagt Dr. Jansen. "Uns ist der ganzheitliche Therapieansatz besonders wichtig. Wir möchten auch die Gefühle und Emotionen ansprechen und den Patienten eine Freude bereiten."

Die Klinik Clowns zu Gast am Brüderhaus (von links): Pflegedienstleitung Sandy Moog, Trullala (Karin Simanowski), Dr. Stephan Jansen (Leitender Oberarzt), Lisbeth (Vera Apel-Jösch) und Werner Hohmann (Hausoberer am KKM).
Die Klinik Clowns zu Gast am Brüderhaus (von links): Pflegedienstleitung Sandy Moog, Trullala (Karin Simanowski), Dr. Stephan Jansen (Leitender Oberarzt), Lisbeth (Vera Apel-Jösch) und Werner Hohmann (Hausoberer am KKM).

Als die beiden Clown-Doktorinnen Karin Simanowski (Trullala) und Vera Apel-Jösch (Lisbeth) mit Herrn Müller flachsen, lachen und sich warmherzig die Hand halten, stehen Mediziner und Pflegekräfte mit einigem Abstand an der Türe zum Zimmer und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Es ist einfach faszinierend zu sehen, wie die Menschen auf den Besuch reagieren. In diesem speziellen Fall, wie Herr Müller, der bisher kaum mehr als ein stereotypes Ja über die Lippen brachte, sich aktiv am Dialog beteiligt", sagt Dr. Jansen.

Ein Patientenzimmer weiter wecken Lisbeth und Trullala mit ihrem Outfit spontan Erinnerungen bei einer Patientin, die ebenfalls schon 90 Jahre alt ist. "Ich war 20 Jahre lang eine Möhne und im Karneval aktiv", sprudelt es aus der ansonsten sehr stillen Frau Schäfer heraus. Das erste Thema ist gefunden, die Patientin nach nur wenigen Sekunden bereits aus dem Klinikalltag entführt. "Ich mache das seit 12 Jahren, aber dennoch kann man sich nie auf ein Patientenzimmer vorbereiten", sagt Karin Simanowski. "Jeder Besuch und jeder Mensch ist eine neue Situation, die man nicht planen kann und auch nicht planen möchte."

Die Klinik Clowns aus Koblenz zu Gast am Brüderhaus des Katholischen Klinikums.
Die Klinik Clowns aus Koblenz zu Gast am Brüderhaus des Katholischen Klinikums.

Vera Apel-Jösch ist sogar schon seit 20 Jahren als Clown-Doktorin aktiv, war auch schon in der Klinik für Geriatrie des Katholischen Klinikums am Brüderkrankenhaus in Montabaur im Einsatz. "Wir möchten die Patienten mitnehmen. Wir müssen nicht jeden zum Lächeln bringen. Manchmal treffen wir auch sehr traurige Menschen an. Wir sind wie ein Spiegel, nehmen die Stimmungen auf, gehen einfühlsam darauf ein. Manchmal weinen wir gemeinsam und schaffen es dann doch, am Ende auch gemeinsam zu lachen. Wir versuchen die Menschen mit einem positiven Gefühl anzustecken."

Die Klinik Clowns aus Koblenz besuchen nun regelmäßig die Patienten im Alterstraumatologischen Zentrum (ATZ) am Brüderhaus - und stecken dabei nicht nur die Menschen in den Patientenzimmern mit ihrer guten Laune an. "Die Clown-Doktorinnen bringen noch einmal einen ganz anderen Aspekt in die Behandlung hinein", sagt Werner Hohmann. Der Hausobere des Katholischen Klinikums begleitet Lisbeth und Trullala an diesem Vormittag bei ihrem Besuch auf der Station 3b. "Wir als Krankenhaus widmen uns professionell den Themen Medizin und Pflege. Dabei gehen wir  in die jeweilige Situation der Patienten mit hinein, versuchen mit Empathie und Sympathie das Leiden und den Schmerz zu verstehen und zu helfen. Die Clown-Doktoren setzten da noch einmal einen ganz neuen Aspekt. Mit ihrer Fähigkeit sich auf den Patienten einzulassen, schaffen sie es, Neues aus ihm herauszulocken, auf der emotionalen Ebene einen Hebel umzulegen, Lebensgeister zu wecken und positive Ressourcen zu aktivieren. Das finde ich sehr beeindruckend."

Weitere Informationen zum Alterstraumatologischen Zentrum am KKM

Weitere Informationen zu den Klinik Clowns Koblenz

 
 

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