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25.01.2019

Auf Visite mit Besuchshund Enno

Auf Visite mit Besuchshund Enno

Ein tiefer Blick in die Augen, ein kurzes Lächeln - und schon ist das Eis gebrochen. Enno ist eben einer, der Herzen im Sturm erobert. So auch das von Ulrich Forst (Name geändert). „Wissen Sie, ich hatte früher selbst zwei Hunde.“ Man spürt sofort: Besuchshund Enno weckt Erinnerungen. Und sorgt für einen kurzem Moment, in dem sich das Leben mal nicht nach Krankenhaus anfühlt.

An diesem Sonntagmorgen sitzen sie an einem großen Tisch im Aufenthaltsraum auf der Station. Sie - das sind Patienten der Klinik für Akutgeriatrie und einige Angehörige. Schnell hat sich herumgesprochen, dass Enno heute wieder zu Besuch ist. Das Katholische Klinikum Koblenz · Montabaur widmet sich am Brüderkrankenhaus in Montabaur sehr intensiv dem Thema Altersmedizin. Die neu gebaute Station mit 35 Betten kommt längst an ihre Kapazitätsgrenzen, zum Teil ist die Klinik über Wochen im Voraus "ausgebucht". Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Ralph Schulz wird hier nicht nur sehr erfolgreich Akutgeriatrie praktiziert, man schaut bei der Patientenbetreuung auch über den medizinischen Tellerrand hinaus. Regelmäßig besuchen die Geronto-Clowns die Patienten - und seit einiger Zeit auch Besuchshund Enno. 

"Du bist ja ein Süßer. Ach Gott, bist du verschmust." Gisela Schäfer (Name geändert) ist "an der Reihe", wird sofort von Enno mit Zuneigung überschüttet. "... und ich habe gar kein Leckerchen für dich. Das ist ja doof." Hunde-Mama Kerstin Hartz hilft aus. Enno von der Hüttenmühle, zweieinhalb Jahre alt, Rasse Hoverwart, ist ihr Hund. Die gelernte Krankenschwester mit beruflichen Wurzeln am Krankenhaus in Montabaur hat mit Enno beim Arbeiter-Samariter-Bund (Kreisverband Westerwald) eine Ausbildung absolviert. Enno ist ein zertifizierter Besuchshund. Und an diesem Morgen eine willkommene Abwechslung zum Klinikalltag.

"Enno durchbricht mit seinen Besuchen die Routine auf der Station", sagt Oberarzt Roland Zimmer, der an diesem Morgen Dienst hat in der Akutgeriatrie. "Sein Besuch ist eine tolle Abwechslung zwischen Visite und Essenszeiten. Besonders am Wochenende wertet er den Alltag für die Patienten enorm auf, denn nicht alle bekommen regelmäßig Besuch. Wir gehen mit Enno ganz bewusst auch mal weg von medizinischen Inhalten, um den Patienten eine Freude zu bereiten."

"Wir hatten früher selbst Hunde, aber das geht heute leider nicht mehr", erzählt eine Patientin, die mit ihrem Mann eben noch auf Enno gewartet hat und jetzt mit ganz viel Hunde-Zuneigung belohnt wird. "Heute haben wir nur noch ab und zu mal die Hunde von den Kindern." Roland Zimmer hat solche Worte schon oft gehört: "Irgendwann geht es nicht mehr mit einem eigenen Hund, die Menschen müssen dann mehr auf sich und die eigene Gesundheit achten. Aber die Erinnerungen an die Zeit mit Tieren ist immer präsent und noch lebendiger, wenn Enno auf der Station zu Besuch ist."

Besuchshund Enno weckt Erinnerungen

Ulrich Forst wirkt ergriffen und bewegt, als er sich von Enno verabschiedet. Liebevoll streichelt er ihm noch einmal über den Kopf und das Fell. "Ich hatte zwei Schäferhunde. Ich war immer viel spazieren und unterwegs." Die Stimme stockt. Wenn er könnte - so wirkt es - dann würde er Enno am liebsten gar nicht mehr gehen lassen.

"Enno macht die Menschen für eine kurze Weile richtig glücklich", beobachtet auch Kerstin Hartz immer wieder - sie gehört mit Ihrem Hund zum Team des Besuchshundedienstes des ASB. "Die Patienten ziehen richtig Kraft aus der Begegnung mit dem Hund." Enno genießt die Streichel-Einheiten sichtlich, wird zum Abschied noch einmal kräftig geknuddelt. "Wenn wir gleich Zuhause sind", verrät sein Frauchen, "dann schläft er erstmal zwei, drei Stunden. Das ist schon richtig Arbeit für den Hund." In zwei Wochen wird er dennoch wieder voller Freude durch die Gänge des Brüderkrankenhauses laufen - auf seinem Weg zur Geriatrie-Station. Und auch dann wird er die Herzen der Patienten wieder im Sturm erobern. 

Hintergrundinfos: Die Klinik für Akutgeriatrie am Katholischen Klinikum (Brüderkrankenhaus Montabaur).

 
 

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