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29.05.2019

Klinisches Ethikkomitee stellt sich neu auf

Klinisches Ethikkomitee stellt sich neu auf

Neue Satzung, neues Komitee: Mit seiner konstituierenden Sitzung hat sich das Klinische Ethikkomitee am Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur am 27. Mai 2019 neu aufgestellt. Als christliches Unternehmen ist das KKM dem Leben und der unantastbaren Würde des Menschen verpflichtet. Um die gewachsene Komplexität ethischer Spannungsfelder abbilden zu können, wurde die neue Satzung an die gesamte Handlungsebene des Klinikums angepasst. Der Blick richtet sich nicht mehr nur auf die Bereiche Medizin und Pflege, sondern auch auf unternehmensstrategische und ökonomische Rahmenbedingungen des Krankenhausalltages.

"Das Klinische Ethikkomitee ist für uns von besonderer Bedeutung, weil unsere Arbeit im Krankenhaus - zumal in einem konfessionellen, von dem der Patient, der sich in unsere Obhut begibt, eine bestimmte Werte-Orientierung und Fürsorge erwartet - ohne eine ethische Kompassnadel und ohne den ethischen Diskurs innerhalb der Dienstgemeinschaft ortlos und orientierungslos wäre", sagt der Hausobere Werner Hohmann. "Im Mittelpunkt unserer Bemühungen auf allen Ebenen unseres Unternehmens steht (unter den real existierenden Bedingungen eines stark ökonomisierten Gesundheitswesens) der Mensch. Die Arbeit im Ethikkomitee kann diese grundsätzliche Orientierung im Unternehmen wachhalten helfen, konkretisieren und auf die Straße bringen." Auf die Frage, warum er sich im Ethikkomitee engagiert, anwortet er: "weil mir der ethische Diskurs und die gemeinsame Beschäftigung mit der Frage, wie unser Leitbild im KKM Hände und Füße bekommen kann, Freude macht und aus meiner Sicht notwendig ist"

Klinisches Ethikkomitee

An diesem ethischen Diskurs nehmen alle 30 vom Direktorium berufenen Mitglieder, des Klinischen Ethikkomitees  unabhängig von ihrer Berufsgruppe oder dem Bereich, den sie repräsentieren,  in sachbezogener Gleichberechtigung teil. Nach der Überarbeitung der Satzung aus dem Jahr 2008 besteht das jetzt neu gebildete Gremium aus den beiden  Teilgremien Medizinethik und Organisationsethik. Die beiden Vorsitzenden Irmgard Layes (Medizinethik) und Claudia Stork (Organisationsethik) gehören neben Werner Hohmann (Vorsitzender des Gesamtgremiums) und Thomas Müller (Schriftführer) dem Vorstand des Klinischen Ethikkomitees an. Die vier Vorstandmitglieder stehen im engen Austausch und Dialog miteinander zu den ethischen Themen am Katholischen Klinikum.

Die Aufgaben des Klinischen Ethikkomitees sind so vielfältig wie die Themen, die im Krankenhaus auftreten. Neben der Betrachtung und Begutachtung einzelner Fälle beschäftigt sich das Ethikkomitee mit grundlegenden ethischen Fragen im Krankenhausalltag. Den Mitarbeitenden bietet es zudem Informations- und Fortbildungsveranstaltungen an, so dass Ethik nicht nur das Beschäftigungsfeld einiger Spezialisten bleibt, sondern in die Grundausrichtung des Hauses einfließen kann.

Klinisches Ethikkomitee

In der neuen Satzung des Klinischen Ethikkomitees ist zudem verankert, dass nicht mehr nur der medizinische und pflegerische Bereich betrachtet wird, sondern dass es auch eine Abteilung gibt, die sich mit der organisatorischen und unternehmerischen Seite des Krankenhauses beschäftigt. Hier geht es darum, aus ethischer Sicht dort Einschätzungen vorzunehmen, wo das Krankenhaus als Organisation handelt. Das Klinische Ethikkomitee bietet seine Arbeit jedem an, der sich Beratung und Unterstützung gerade aus ethischer (und christlicher) Sicht wünscht: Ärzten und Pflegekräften, Patienten, Angehörigen sowie Mitarbeitern in allen Funktionen des Klinikums. 

Klinisches Ethikkomitee

Weitere Stimmen aus dem Vorstand des Klinischen Ethikkomitees:

Thomas Müller, Klinikseelsorger und Theologe:
"Das Gesundheitswesen ist heute derart komplex, dass die tagtäglich anstehenden Entscheidungen und Problemstellungen oft nicht einfach und auch nicht nur von einzelnen Personen zu treffen oder zu lösen sind. Es braucht Gespräche, Recherchen, Diskussionen und Abwägungen, wenn ich sowohl dem Patienten als auch der medizinisch-pflegerischen Situation und auch dem System Krankenhaus gerecht werden will. Die Mitarbeitenden des KKM stellen sich jeden Tag dieser Herausforderung äußerst gewissenhaft und mit viel Herzblut. Trotzdem gibt es Situationen, in denen der Entscheidungsprozess auf nicht leicht zu lösende Fragen stößt. Hier ist es notwendig, innehalten zu können, und den Fall im umfassenderen Sinn zu betrachten. Genau das ist eine der wichtigsten Aufgaben des Klinischen Ethikkomitees und seiner Mitglieder: Den einzelnen, im Klinikum auftretenden Fall aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und anzuschauen und in einem Diskurs auf Augenhöhe aller Beteiligten zu einer gemeinsamen Einschätzung darüber zu gelangen, was für diesen Fall die richtig(st)e Lösung ist."

Claudia Stork, Leiterin der Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement:
"Die Grundmotivation meiner Berufswahl vor mehr als 30 Jahren lag in dem Bestreben, dem Menschen, der Hilfe braucht mittels einem würdigen und durch Respekt geprägten Umgang als Person gerecht zu werden - denn, die Würde des Menschen ist unantastbar. In meiner jetzigen Position hat sich daran nichts geändert. Im Gegenteil, ich habe erkannt, dass meine ethische Grundhaltung die Basis für eine gute Behandlungsqualität mit möglichst gut beherrschbaren und geringen Risiken für den Patienten darstellt."

Irmgard Layes, Leitende Ärztin der Klinik für Palliativmedizin:
"Mein Engagement für das Klinische Ethikkomitee erwächst aus der langjährigen Wahrnehmung und Erfahrung, dass es im klinischen Alltag gewissermaßen zwei Ebenen von ethischem Denken und Handeln gibt. Die eine Ebene ist ein unausgesprochenes Fundament des Arbeitens mit Menschen und Patienten, das im täglichen Tun selbstverständlich ist und kein Hinterfragen braucht. Die zweite Ebene tritt zutage als der Wunsch nach expliziter Betrachtung eines Falles unter ethischen Gesichtspunkten - dies meistens dann, wenn sich ein Patient in einer schwierigen Situation befindet, für die es keine geradlinige Heilungsmöglichkeit mehr gibt."

 
 

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