18.03.2022
Es ist ein sperriges Wort, und doch so wichtig: Patientendatenmanagementsystem - kurz PDMS. In dieser Woche hat das Katholische Klinikum Koblenz Montabaur den nächsten wichtigen Schritt gemacht und das sogenannte ICCA System in seiner neusten Version in Betrieb genommen. Das „GoLife“ des Systems erleichtert auf der Intensivstation und der Intermediate-Care-Station (IMC) am Marienhof ab sofort die Dokumentation von Daten und schafft zugleich zusätzliche Sicherheit für die Patienten.
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem operativen Start des PDMS auf der Intensivstation und im IMC-Bereich des Marienhof Koblenz ein erstes großes Teilprojekt im Rahmen der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetz erfolgreich geschafft haben“, sagte Jérôme Korn-Fourcade, Regionalleiter der BBT-Region Koblenz-Saffig. Das neue System st nun an 14 Betten der Intensivstation sowie auf der IMC-Station (mit insgesamt 14 Betten) im Einsatz.
„Auf der Intensivstation setzten wir das ICCA System auf Monitoren direkt am Patientenbett ein“, erläutert Andreas Heuser, PDMS-Beauftragter am KKM. „Auf der IMC-Station verwenden wir vier mobile Visitenwagen, mit denen die Ärzte und Pflegekräfte flexibel arbeiten können.“ Auf beiden Stationen wurde das System in dieser Woche in Betrieb genommen. Vorausgegangen waren neben den technischen Vorbereitungen auch Schulungen von mehr als 130 Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Vertretern des Medizin-Controllings, die nun allesamt mit dem System arbeiten können.
Doch wofür steht eigentlich ICCA? Einfach gesagt: für höchste Sicherheit für sensible Patientendaten auf Intensivstationen. Im Detail: ICCA ist ein elektronisches Patientendatenmanagementsystem der Medizinproduktesparte von Philips und steht für „IntelliSpace Critical Care and Anesthesia“. Mit ICCA dokumentieren Ärzte, Pflegende und Therapeuten auf der Intensivstation sämtliche Vitalparameter, Überwachungsdaten und sonstige Werte, die direkt von den Geräten am Patientenbett an das System gesendet werden. Über weitere Schnittstellen werden Patientenstammdaten und Laborwerte übernommen. Das System generiert daraus Berichte, Reports für das Controlling und automatisierte Daten für die hochkomplexe Abrechnung mit den Krankenkassen.
„Wir erleichtern und verschlanken die medizinische und pflegerische Dokumentation und erhöhen gleichzeitig die Patientensicherheit“, erläutert Korn-Fourcade. „In den kommenden Wochen und Monaten werden nun schrittweise die beiden Intensivstationen am Brüderkrankenhaus Montabaur und am Brüderhaus Koblenz sowie die dortige Schlaganfalleinheit an das System angebunden. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an unseren Projektleiter Herrn Heuser, unseren Partner Philips, die Kollegen der IT und an die Kolleginnen und Kollegen aus Medizin und Pflege, die sich in diesem Projekt engagieren und dies zusätzlich zu ihrem wichtigen Dienst in der direkten Patientenversorgung tun."
Hintergrund: Das Krankenhauszukunftsgesetz
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) treibt die Digitalisierung der Krankenhäuser voran. Durch den Krankenhauszukunftsfond (KHZF) vom Bundesamt für Soziale Sicherung werden Projekte mit einem Gesamtvolumen von bis zu 4,3 Milliarden Euro gefördert. Dafür stellt der Bund 3 Milliarden Euro bereit, die Länder steuern weitere 1,3 Milliarden Euro bei. Das ermöglicht Krankenhäusern in zukunftsweisende Notfallkapazitäten, in Digitalisierungsprojekte und in ihre IT-Sicherheit zu investieren. Weitere Infos: www.khzg.de