Von Adenokarzinom bis Zytostatika - im Glossar werden alle Begriffe rund um Brustkrebsdiagnose und -therapie stichwortartig erklärt.
Als Adenokarzinom bezeichnet man einen bösartigen Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgeht. Hierzu zählt auch der Brustkrebs.
Bei einer adjuvanten Therapie handelt es sich um eine ergänzende Therapieform. Hierbei versucht man mit Hilfe weiterer Behandlungsschritte nach einer Operation, eine vollständige Entfernung des Tumorgewebes sicherzustellen und somit das Risiko eines Rückfalls zu senken.
Eine antihormonelle Therapie ist notwendig, wenn ein Tumor die
Eigenschaft besitzt, unter Hormoneinfluss schneller zu wachsen. Dann
werden diese Hormone dem Körper entzogen bzw. ihre Wirkung an den
Krebszellen blockiert.
Die Wirksamkeit von Tamoxifen und Aromatasehemmern hängt in
erster Linie davon ab, ob ein Tumor hormonempfindlich ist, das heißt, ob
er die Eigenschaft besitzt, unter Einfluss des weiblichen Hormons
Östrogen schneller zu wachsen. Die Hormonempfindlichkeit des Tumors wird
nach der Biopsie oder der Operation am entfernten Gewebe bestimmt und
trifft für etwa zwei Drittel aller Brusttumoren zu. Indem man dem Tumor
das Östrogen entzieht, kann man ihn im Wachstum hemmen. Östrogen wird
mit Hilfe des Enzyms Aromatase in der Nebenniere aus Hormonvorstufen
gebildet. Aromatasehemmer verhindern diesen Umwandlungsprozess, indem
sie das Enzym Aromatase blockieren und dadurch den Östrogenspiegel im
Blut reduzieren. Aromatasehemmer sind nur für Frauen geeignet, bei denen
kein Östrogen mehr in den Eierstöcken gebildet wird, da sie dort die
Östrogensynthese nicht unterbinden können. Die Östrogenproduktion der
Eierstöcke endet in den Wechseljahren auf natürliche Weise.
Mit Hilfe einer Aufbauplastik kann die Brust nach einer Mastektomie wiederhergestellt werden.
Eine axilläre Dissektion bedeutet eine operative Entfernung von mindestens zehn Achsellymphknoten.
Der Begriff "benigne" bedeutet gutartig.
Das Ziel einer brusterhaltenden Therapie besteht darin, das Erscheinungsbild der Brust weitestgehend zu erhalten. Ob eine brusterhaltende Therapie im Einzelfall möglich ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Diagnosekategorien für Röntgen-Mammographien der Gesellschaft amerikanischer Radiologen (Am. College of Radiology, -> ACR ).
Der Begriff "Biopsie" bezeichnet die Entnahme einer Gewebeprobe zur mikroskopischen Untersuchung.
Bei einer Brustrekonstruktion wird nach einer Amputation die Brust operativ wieder aufgebaut.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wir unter dem Begriff "Chemotherapie" die medikamentöse Behandlung von Krebs verstanden. Ziel der Chemotherapie ist die Vernichtung von krankheitsverursachenden Zellen, möglichst ohne Beeinträchtigung gesunder Zellen.
Die Computertomographie wird zur Diagnostik eingesetzt. Hierbei
handelt es sich um ein computergestütztes bildgebendes Verfahren. Mit
Hilfe von Röntgenstrahlen werden Querschnittsbilder des Körpers
dargestellt. Dieses Verfahren hat gegenüber einer normalen
Röntgenuntersuchung den Vorteil, dass keine Überlagerungseffekte
entstehen und somit eine differenziertere Diagnostik möglich ist.
Wertigkeit eines Tumors im Sinne von gutartig oder bösartig.
Spezielles diagnostisches Verfahren zur Darstellung von Durchflüssen in Gefäßen (siehe dazu auch Ultraschalldiagnostik ).
Nach einer Operation kommt es im OP-Bereich in der Regel zu vermehrten
Flüssigkeitsansammlungen, die über Schläuche nach außen abgeleitet
(drainiert) oder abgesaugt (Redondrainage) werden müssen.
Duktal bedeutet "von einem Gang ausgehend". Die weibliche Brust besteht aus der Brustdrüse, die aus mehreren Drüsenlappen (Lobuli), Milchgängen (Ducti) und Fett besteht. Ein Karzinom, das von den Milchgängen ausgeht, nennt man duktales Mammakarzinom .
Besteht diese Variante der Brustwarze bereits seit der Jugend und ist symmetrisch (auf beiden Seiten), so stellt es kein zusätzliches Risiko dar. Entwickelt sich diese Sonderform erst in der Folge und auch nur einseitig, ist dies als Hinweis auf eine krankhafte Veränderung zu werten und somit die Vorstellung bei einem Arzt zu empfehlen.
Hautentzündung, zumeist gerötet, oft nässend.
Risiko, dass sich gutartige Körperzellen in bösartige (Tumorzellen) umwandeln.
Siehe Zytostatika
Entfernung eines auffälligen Gewebes zu diagnostischen Zwecken beziehungsweise eines Tumors als Therapie.
Herausschneiden beispielsweise einer Gewebeprobe
Mikroskopische Untersuchung von Zellen zur Beurteilung ihrer Qualität.
Gutartiger Tumor, der sich sowohl aus Bindegewebs- als auch aus Drüsenzellen entwickelt hat.
Gutartiger Tumor, der aus Bindegewebszellen besteht.
Siehe Zytostatika
Spezielle Form der Mammograhie , bei der die Milchgänge in der Brust
durch vorhergehendes Spritzen von Kontrastmittel im Röntgenbild
dargestellt werden.
Absonderung von Sekret aus der Brustwarze außerhalb der Stillzeit. Vor allem bei einseitiger Absonderung manchmal ein Symptom bei Brustkrebs.
Die Bösartigkeit eines Tumors wird in verschiedene Stufen eingeteilt, die die Zellen im Verlauf ihrer Entwicklung (Differenzierung) durchlaufen. In der Regel werden hier die Stadien G1 bis G 4 unterschieden.
Vergrößerung der männlichen Brust, die ein- oder beidseitig erfolgen kann. Von der Vergrößerung der Brustdrüse ist die Größenzunahme durch Fettansammlung zu unterscheiden.
Antikörper, der in der Krebstherapie eingesetzt wird. Angesprochen wird das Her-2-Protein, das als Empfängermolekül für Wachstumsfaktoren auf der normalen und auf der entarteten Brustdrüsenzelle zu finden ist. Mit Herceptin soll die Wachstumsförderung von der bösartigen Brustdrüsenzelle ferngehalten und damit das Krebszellwachstum verlangsamt werden.
Wissenschaft vom Aufbau der Zellen beziehungsweise von Geweben. Nach entsprechender laborchemischer Aufbereitung erlaubt die mikroskopische Betrachtung der Zellen eine Beurteilung auf deren Gut- oder Bösartigkeit. Siehe dazu auch feingewebliche Untersuchung .
Botenstoffe des Körpers, die in Drüsen produziert und an anderen
Körperzellen ihre Wirkung im Sinne der Regulation (zum Beispiel des
Stoffwechsels oder der Körperentwicklung) entfalten. Hormone werden auch
in der Krebstherapie (siehe Hormontherapie ) eingesetzt.
Therapie mit Hilfe von Hormonen, die körpereigene Hormone ersetzen, die
beispielsweise im Verlauf der Wechseljahre in geringerer Menge
produziert werden.
Krebsbehandlung mit Hormonen. Vergleiche dazu Antihormontherapie und Hormonersatztherapie.
Bei dieser Therapieform wird das körpereigene Immunsystem aktiviert, um
so die Krebszellen zu besiegen oder in Schach zu halten. Dabei kann das
Immunsystem ganz allgemein oder aber nur bestimmte Teile der
Abwehrreaktion gestärkt werden.
Künstliche Materialien, die im Falle einer Brustoperation nach dem Auffüllen entnommenen Drüsengewebes eingebracht werden. Hierdurch wird trotz der Gewebeentnahme eine nahezu normale Brustform erreicht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Krebserkrankungen bezeichnet. Man versteht darunter ein bösartiges Geschwulst, welches sich von gesunden Zellen unterscheidet und in verschiedenen Ausprägungsformen vorkommen kann.
Die Kernspin- oder auch Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), gelegentlich auch NMR abgekürzt, gehört zu einem der bildgebenden Verfahren. Es werden jedoch im Gegensatz zum Röntgen keine Strahlen, sondern Magnetfeld und Radiowellen eingesetzt. Hierbei lassen sich besonders gut die Weichteile darstellen, also alle nicht knöchernen Teile des Körpers.
Mit einem Lappen aus breitem Rückenmuskel kann die Brust im Rahmen einer Operation wieder aufgebaut werden.
Lobulär bedeutet "von einem Lappen ausgehend". Die weibliche Brust besteht aus der Brustdrüse, die aus mehreren Drüsenlappen (Lobuli), Milchgängen (Ducti) und Fett besteht. Ein Karzinom, das von einem Drüsenlappen ausgeht, nennt man lobuläres Mammakarzinom.
Kontinuierliche Ausbreitung eines Karzinoms in den Lymphgefäßen. Wenn
der Pathologe ein Karzinom untersucht, kann er genau sehen, wo sich die
Krebszellen im vorliegenden Brustgewebe ausbreiten. Ob sie z.B. in
Blutgefäße eingewandert sind, oder eben in die Lymphbahnen, die sich
überall in der Brust befinden.
Die Lymphdrainage ist eine Variante der klassischen Massage. Sie dient
jedoch nicht der Lockerung und Entspannung der Muskulatur, sondern sie
soll den Abtransport der Lymphflüssigkeit aus den Körpergeweben
fördern.
Schwellung, verursacht durch die Ansammlung von Lymphflüssigkeit. Bei einem Mammakarzinom kann ein Lymphödem im Arm nach der Entfernung der Lymphknoten in der Achselhöhle entstehen, da dadurch der natürliche Abtransport der Lymphflüssigkeit gestört wird.
= bösartig
(lat. Mamma: Brust) Brustkrebs wird auch als Mammakarzinom bezeichnet und ist ein bösartiger Tumor der Brust.
Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Üblicherweise werden zwei Aufnahmen angefertigt, die eine von oben, die andere seitlich schräg. Nach wie vor ist dies die aussagekräftigste technische Untersuchung zur Früherkennung, da dabei auch noch nicht tastbare Tumoren zu erkennen sind.
= Brustamputation. Operative Entfernung der ganzen weiblichen Brust. Bei der subkutanen Mastektomie handelt es sich um die Entfernung nur des Brustdrüsengewebes unter Belassung der Brusthaut. Die Brust wird sofort wieder rekonstruiert, meist mit körperfremdem Gewebe. Bei der eingeschränkten, radikalen Mastektomie - auch erweiterte Mastektomie genannt - werden zusätzlich zum Brustdrüsengewebe und einem Teil der Brusthaut in der Regel auch etwa 10-15 Lymphknoten im Bereich der Achselhöhle entfernt. Bei der radikalen Mastektomie handelt es sich um eine Operationsmethode, die nur noch bei fortgeschrittenem Brustkrebs angewandt wird. Hier werden zusätzlich der kleine und große Brustmuskel ganz oder teilweise entfernt.
Auftreten von Krebszellen außerhalb der Brust oder in den Lymphknoten. Metastasen werden auch Tochtergeschwulst genannt.
(Magnetresonanz-Mammographie) Methode, womit Schnittbilder der Brust angefertigt werden können. Man wendet diese Methode vor allem dann an, wenn man bei einer normalen Röntgen-Mammographie und im Ultraschall unklare Befunde bekommt, die man noch genauer beurteilen möchte.
ist die Wissenschaft, die sich mit Krebs befasst.
ist das Abtasten des Körpers, um die darunter liegenden Organe zu fühlen.
ist die Art der Chirurgie, die sichtbare Veränderungen am Körper vornimmt.
ist die ursprüngliche Geschwulst bei einem bösartigen Tumor.
ist die Psychologie, die sich mit Krebspatienten befasst.
Andockstellen, die Hormone an Zellen binden und so deren Botschaft weiterleiten (z.B. Tumorwachstum).
ist das Ergebnis des Hormonrezeptorstatus bei einer Untersuchung des Gewebematerials nach der Operation, wenn er nicht auf Hormone reagiert.
ist das Ergebnis des Hormonrezeptorstatus bei einer Untersuchung des Gewebematerials nach der Operation, wenn er auf Hormone reagiert.
ist ein erneutes Auftreten einer Krebsgeschwulst nach einer Primärtherapie. Das Rezidiv kann lokal auf der Brust, bei den Lymphknoten oder irgendwo anders im Körper auftreten (vgl. Metastase ).
ist die Lehre von den Erkrankungen der weiblichen Brust.
Hautsparende Mastektomie .
siehe Ultraschalldiagnostik .
heißt die medizinische Anwendung von Strahlen, um Krankheiten zu heilen oder ihren Verlauf zu verlangsamen. Die energiereiche Strahlung wird in Beschleunigern erzeugt und aus unterschiedlichen Richtungen auf die betroffene Körperregion geführt. Da Tumorgewebe meist strahlungsempfindlicher ist als das umgebende Normalgewebe, wird es bevorzugt zerstört. Um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten, werden die Bestrahlungen über mehrere Wochen verteilt.
Die Wirksamkeit von Tamoxifen und Aromatasehemmern hängt in erster Linie davon ab, ob ein Tumor hormonempfindlich ist, das heißt, ob er die Eigenschaft besitzt, unter Einfluss des weiblichen Hormons Östrogen schneller zu wachsen. Die Hormonempfindlichkeit des Tumors wird nach der Biopsie oder der Operation am entfernten Gewebe bestimmt und trifft für etwa zwei Drittel aller Brusttumoren zu. Indem man dem Tumor das Östrogen entzieht, kann man ihn im Wachstum hemmen. Tamoxifen blockiert die Wirkung des Östrogens an sämtlichen Körpergeweben, besonders aber in der Brust. Dadurch wird das vorhandene Östrogen daran gehindert, den Tumor weiter wachsen zu lassen.
siehe Zytostatika .
siehe Zytostatika .
Methoden des Brustaufbaus nach einer Brustentfernung. Beim TRAM-flap handelt es sich um einen Aufbau durch die Verpflanzung von Bauchmuskel und Bauchfett aus der Region zwischen Schambein und Nabel in die Brustwandregion der entfernten Brust. Beim Latissimus dorsi flap verwendet man ein Stück Rückenmuskulatur.
(Handelsname: Herceptin) Hierbei handelt es sich um einen Antikörper, der gezielt an einem Rezeptor (einer Art Andockstelle), dem sogenannten HER-2-Rezeptor bindet, der auf manchen Brustkrebszellen vorkommt. Hierdurch unterbricht er die Signalkette des Wachstums. Dieser Rezeptor, den Herceptin blockiert, kommt nur bei etwa zwei bis drei von zehn betroffenen Frauen in ausreichender Menge vor, so dass ein Therapieversuch sinnvoll ist. Tumoren, bei denen man diesen Rezeptor in ausreichender Menge finden kann, nennt man HER-2-positiv. Tumoren, bei denen der Rezeptor nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, HER-2-negativ. HER-2-positive Tumoren wachsen scheinbar schneller als HER-2-negative Tumoren. So kann man diese Rezeptortestung als eine von mehreren so genannten Prognosefaktoren für den weiteren Verlauf der Erkrankung nutzen.
ist ein Geschwulst. Tumore können gutartig (benigne) oder bösartig
(maligne) sein. Maligne Tumoren werden Krebs genannt und unterscheiden
sich von den gutartigen Tumoren u.a. dadurch, dass sie
Tochtergeschwulste ( Metastasen ) bilden.
Tumormarker sind chemische Verbindungen, deren gehäuftes Auftreten im
Blut auf eine Krebserkrankung hinweisen können. Krebszellen können
bestimmte Stoffe in höherer Konzentration als normale Zellen bilden.
Diese Verbindungen gelangen ins Blut oder in andere Körperflüssigkeiten
und können dort nachgewiesen werden.
Jeder Tumor wird nach Größe, Lymphknotenbefall und Metastasen in Stadien eingeteilt. Das Tumorstadium wird als Kriterium für die Operabilität, die Prognose der Erkrankung und für die Entscheidung zur geeigneten Therapie herangezogen.
wird auch als Sonografie bezeichnet und ist die Anwendung von Ultraschall bei der Untersuchung von Gewebe in der Medizin. Mithilfe der unschädlichen und für das menschliche Ohr nicht hörbaren Schallwellen können Bilder von Organen und Geweben erzeugt werden. Der Arzt kann Tumore erkennen, erste Hinweise auf ihre Bösartigkeit erhalten oder Gewebeproben kontrolliert entnehmen.
(zytos = zelle; statikos = hemmen). Zytostatika sind natürliche oder synthetische Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen. Da Krebszellen sich häufiger teilen als normale Zellen, sind sie etwas empfindlicher gegen Zytostatika. Aber auch andere schnell wachsende Zellen wie Darm-, Haarwurzel- und Schleimhautzellen werden geschädigt. Dadurch treten bei der Behandlung mit Zytostatika Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall auf. Beim Mammakarzinom werden häufig Epirubicin, Cyclophosphamid, Fluorouracil, Taxol, Taxotere verwendet.