08.03.2017
Herzinfarktversorgung in Montabaur - ab sofort rund um die Uhr möglich: Das Katholische Klinikum Koblenz Montabaur hat zu Jahresbeginn das medizinische Angebot in der Region Westerwald um ein neues Herzkatheterlabor am Brüderkrankenhaus Montabaur erweitert. Nun kann ab dem heutigen 6. März 2017 eine Herzinfarktversorgung rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche angeboten werden.
Am Brüderkrankenhaus in Montabaur werden mittlerweile täglich Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt, Stents implantiert, Herzschrittmacher eingesetzt und noch vieles mehr. Nach und nach wurden Ablaufroutinen verinnerlicht, die Abteilung wurde in die Struktur des Zentrums für Innere Medizin integriert und die Kardiologen vom Marienhof in Koblenz in den Räumlichkeiten in Montabaur eingearbeitet. Ab dem heutigen 6. März 2017 kann eine Herzinfarktversorgung rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche angeboten werden. Die zuständigen Leitstellen und Rettungsdienste wurden hierüber informiert.
"Auf diesen Schritt haben wir lange gewartet", sagt Privat-Dozent Dr. med. Felix Post, Chefarzt der Inneren Medizin am Marienhof. "Wir waren sehr ungeduldig ihn endlich gehen zu können. Zunächst aber war es nötig, Routine in allen Behandlungsprozessen zu entwickeln, einzelne Schritte regelrecht zu 'trainieren‘, um auch in einer neuen Umgebung höchste Qualität anbieten zu können." Bisher wurden jährlich mehr als 200 Patienten mit akutem Koronarsyndrom vom Westerwald nach Koblenz verbracht, weil andernorts keine Behandlungskapazitäten mehr vorhanden waren. Dies führte nicht nur zu Verärgerung bei Patienten, sondern auch zu einer deutlich höheren Sterblichkeitsrate, wenn die Behandlung des schweren Herzinfarktes aufgrund einer notwendigen Verlegung um 30 bis 60 Minuten verzögert wurde. "Inzwischen ist die Kardiologie in Montabaur längst im Alltag angekommen, die Zahlen belegen das", sagt Dr. med. Franz-Ferdinand Kirchner (Standortleiter Kardiologie Montabaur). "Nun können wir endlich rund um die Uhr den Menschen vor Ort helfen. Das ist unser Anspruch."
Das Team des Katholischen Klinikums hat in der Herzinfarktversorgung eine besondere Expertise. Es gehört zu einer von vier Ausbildungsstätten für Interventionelle Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und ist die einzige dieser Stätten im Umkreis von 100 Kilometern. Im Jahr werden vom Team unter der Leitung von Dr. Post nahezu 3000 Eingriffe am Herzen durchgeführt, bei rund 1000 Patienten erfolgen Eingriffe mit Stentimplantation. Auch verschiedene Spezialmethoden wie die Rotablation sind regelmäßig im Einsatz. Zusammen mit der Expertise des Zentrums für Innere Medizin unter der Leitung von Dr. med. Harald Faust (Chefarzt Innere Medizin Brüderkrankenhaus Montabaur) wird die Infarktbehandlung in der Westerwaldregion nun auf ein neues, höheres Niveau gehoben.