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13.01.2017

KKM-Expertise fließt in neue Leitlinie Redeflussstörung ein

KKM-Expertise fließt in neue Leitlinie Redeflussstörung ein

Einer bundesweiten Autorengruppe, die sich mit dem Thema Stottern und Poltern beschäftigte, gehörte mit Dr. phil. Patricia Sandrieser auch die Leiterin der Praxis für Logopädie am MVZ Marienhof des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur an.

Eine medizinische Leitlinie1 entwickeln zum Thema Redeflussstörungen (Anmerkung 1) - mit diesem Auftrag machte sich eine achtköpfige Autorengruppe der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (kurz AWMF, Anmerkung 2) an die Arbeit. Sie entwickelten eine sogenannte S3-Leitlinie3 (Anmerkung 3). Dieser bundesweiten Autorengruppe, die sich mit dem Thema Stottern und Poltern beschäftigte, gehörte mit Dr. phil. Patricia Sandrieser auch die Leiterin der Praxis für Logopädie am MVZ Marienhof des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur an. "Wir freuen uns sehr über die Ergebnisse, die in die S3-Leitlinie eingeflossen sind", sagt Dr. Sandrieser. "Alleine in die Schlussphase zur Abstimmung des Textes mit mehr als 100 Seiten und die Auswertung der Evidenztabellen sind seit Mai 2015 insgesamt 80 abendliche mehrstündige Skype-Konferenzen geflossen."

Im April und Mai 2016 wurden in zwei ganztägigen Konsensuskonferenzen der Text und die Empfehlungen von insgesamt 17 Fachgesellschaften (zumeist medizinische) diskutiert und konsentiert. Die größten Neuerungen und wichtigsten Erkenntnisse auf einen Blick:

  • Stottern ist genetisch bedingt; die Eltern haben durch ihr Erziehungsverhalten keine Schuld.
  • Stottern betrifft mindestens 5% aller Kinder. Der Beginn ist typisch zwischen 2 und 4 Jahren.
  • Durch eine spezifische Diagnostik kann geklärt werden, ob eine Therapie sinnvoll ist - auch schon bei Kindern ab 2.
  • Keine Therapie kann für alle Kinder Heilung versprechen.
  • Nach der Pubertät werden vollständige Heilungen unwahrscheinlich, aber eine gute Therapie kann zu einem flüssigen Sprechen mit Sprechtechnik oder sehr unauffälligen Stotterereignissen helfen.
  • Atem- und Hypnosetherapien, sowie unspezifische Entspannungsverfahren gelten als unwirksam und werden nicht empfohlen.

Aktuell arbeite Dr. Sandrieser mit drei weiteren Autoren an einer Kurzversion für Patienten. Diese soll noch im 1. Quartal 2017 veröffentlich werden. Die Mitarbeit an der Erstellung der S3-Leitlinie unterstreicht die hohe fachliche Kompetenz der logopädischen Praxis am Marienhof, die sich unter anderem auf die Behandlung von Stottern spezialisiert hat. Ein Team aus erfahrenen Logopädinnen bietet am Katholischen Klinikum bietet betroffenen Patienten Diagnostik, Beratung und Therapie an. Die Expertise des Teams um Dr. Sandrieser wird bundesweit geschätzt.

Die S3-Leitlinie zum Thema Redeflussstörungen: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/049-013.html 

Anmerkungen:

1: Medizinische Leitlinien sind systematisch entwickelte Feststellungen, die Ärzte, Zahnärzte, Angehörige anderer Gesundheitsberufe und Patienten bei ihren Entscheidungen über die angemessene Gesundheitsversorgung unter spezifischen klinischen Umständen unterstützen sollen. (Quelle: Wikipedia)

2: In der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) sind 174 wissenschaftliche Fachgesellschaften aus allen Bereichen der Medizin zusammengeschlossen. Die AWMF vertritt Deutschland im Council for International Organizations of Medical Sciences.

3: Die S3-Leitlinie hat alle Elemente einer systematischen Entwicklung durchlaufen (Logik-, Entscheidungs- und Outcome-Analyse, Bewertung der klinischen Relevanz wissenschaftlicher Studien und regelmäßige Überprüfung). Die methodische Qualität einer S3-Leitlinie ist dementsprechend höher als die einer S2- oder S1-Leitlinie. Die überwiegende Mehrheit (knapp 70 %) aller Leitlinien der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften sind S1-Leitlinien. (Quelle: Wikipedia)

 
 

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