23.10.2019
„Ein Tor ins Leben“. Das soll die neue Kita Peterstor in Montabaur nach dem Willen von Kita-Leiterin Katharina Lörsch werden. Was sie damit verbindet, erklärte sie bei der offiziellen Einweihung der Einrichtung, die sich an der Peterstorstraße auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses Montabaur befindet und seit Mitte August in Betrieb ist. Rund 50 geladene Gäste waren gekommen, um das große Haus für die kleinen Leute zu besichtigen und einzuweihen. Der Neubau ist eine Kooperation der Stadt Montabaur mit dem Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur.
"Die Kinder werden
hier ein gutes Zuhause finden", sagte Hausherrin und Stadtbürgermeisterin Gabi
Wieland bei der Begrüßung der Gäste. Die Stadt Montabaur investiere "quasi am
laufenden Band" in die Erweiterung und den Neubau von Kitas. Aber das, so Wieland,
sei ein gutes Zeichen, denn es zeige, dass Montabaur ein attraktiver Wohnort für
junge Familien sei, die kommen, um zu bleiben. Sie bedankte sich bei allen, die
zum Gelingen des Bauprojektes beigetragen haben, allen voran bei der neuen
Kita-Leiterin Katharina Lörsch. Sie war bisher als stellvertretende Leiterin an
der Kita Himmelfeld tätig und hat den Aufbau der neuen Einrichtung mit viel
Herzblut vorangetrieben. Dank gelte auch den an der Baumaßnahme beteiligten
Firmen, Planungsbüros und Fachabteilungen der Verbandsgemeindeverwaltung sowie
den Mitgliedern des Stadtrats, die sich von Anfang an hinter das Projekt
gestellt hatten. An die Klinikvertreter gewandt sagte die Stadtbürgermeisterin:
"Wir sind froh, dass wir ein so gutes Krankenhaus hier in Montabaur haben. Und
wir hoffen, dass wir mit der Kita-Kooperation zur Stärkung des Standortes
beitragen." Bereits im Frühjahr 2017 hatten Stadt und Klinikum einen Vertrag
geschlossen. Danach stellte der Klinikträger das Baugrundstück auf dem
Klinikgelände zur Verfügung. Im Gegenzug sind immer 15 der 75 Betreuungsplätze
für Kinder von Klinikmitarbeitern reserviert.
Dem Dank an alle
Beteiligten schloss sich auch Katharina Lörsch an, die sichtlich erfreut und
erleichtert ist, dass der Bau nun endlich fertiggestellt und die Kita in
Betrieb ist. Der Name Kita Peterstor könnte kaum besser zu einer Kita in der
Stadt Montabaur passen, so Lörsch. Das Tor solle den Kindern einen guten Weg
ins Leben eröffnen, das Tor schaffe für die Eltern eine Verbindung von Familie
und Beruf, das Tor sei für sie und ihre Mitarbeiter der Eintritt in die
Arbeitswelt und schließlich symbolisiere das offene Tor die innere Haltung des
Kita-Teams, das offen sein will für alle Kinder - gleich welche Persönlichkeit
sie mitbringen und gleich welcher Herkunft oder Religion sie sind. "Das
dänische Wort Hygge, das so viel bedeutet wie heimelig, gemütlich oder auch wohlfühlen,
ist der Leitspruch für unser Haus und alle, die darin gehen ein und aus",
erklärte Lörsch ihren Gästen. Für das Klinikum sprachen der stellvertretende
Hausobere Ralf Braun sowie Schwester Sabine, Generalrätin der Schwestern vom
Heiligen Geist (Gesellschafter des Klinikums) die Grußworte. "Der Blick für die
Bedürfnisse von Familien steht in unserem Stammbuch. Insofern sind wir sehr
froh über die gelungene Kita-Kooperation hier in Montabaur", so Braun. Als
Geschenk überreichte das Klinikum ein zweiteiliges Glaskunstwerk, das durch die
Art, wie es aufgehängt wird, ein Kreuz zeigt. Es stammt von Karoline Schwarz,
einer Künstlerin aus dem Westerwald. Pfarrerin Sabine Jungbluth von der
evangelischen Kirche und ihr katholischer Kollege Kaplan Stefan Salzmann
segnete das neue Gebäude ein. Für den musikalischen Rahmen der Einweihungsfeier
sorgte das Duo Bay Werner.
Das Gebäude wurde in
Massivbauweise errichtet. Es hat eine Nutzfläche von 815 Quadratmetern. Entwurf
und Planung stammen vom Architekturbüro Simon, das auch die Bauleitung
übernommen hatte. Die neue Kita bietet Platz für 75 Kinder im Alter von 10 Monaten
bis zum Schuleintritt, die in vier Gruppen in unterschiedlichen
Altersmischungen betreut werden. Es gibt 49 Ganztagsplätze. Für die Kinder wird
mittags frisch gekocht, dafür gibt es eine Küche mit eigenem Küchenpersonal.
Zum Außengelände gehören ein Spielgarten mit schönen alten Bäumen und eine
große Dachterrasse, wo die Kinder unter drei Jahren nach Herzenslust toben und
mit dem Rutschauto umherflitzen können. Das Kita-Team besteht aus 16
Mitarbeitern: Katharina Lörsch und ihre Stellvertreterin Bianka Hehl,
Erzieherinnen, Küchenpersonal und ein Hausmeister. Die Eltern können beim
Bringen und Abholen der Kinder für 30 Minuten kostenlos auf dem Parkplatz des
Klinikums parken. Wenn das neue Parkhaus fertiggestellt ist, wird es dort
Kurzzeitparkplätze für die Eltern geben in unmittelbarer Nähe zur Kita. Die
Stadt Montabaur ist Trägerin der neuen Einrichtung. Sie hat rund 3,4 Mio. Euro
in das Projekt investiert und erhält dafür Zuschüsse in Höhe von 226.000 Euro
seitens des Kreises und 310.000 Euro vom Land.
Aktuell gibt es noch
freie Plätz in der Kita. Anmeldungen sind über das Kita-Portal der Stadt
möglich, zu finden unter www.montabaur.de, Menüpunkt Schulen & Kitas.
Kitas
in Montabaur - Zahlen und Fakten
Die Landschaft der
Kindertagesstätten hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Heute gehen in
Montabaur praktisch alle Kinder mit spätestens zwei Jahren in die Kita. Die
Nachfrage nach Krippenplätzen für Kinder ab einem Alter von sechs Monaten
steigt ständig. Die Stadt Montabaur darf sich jährlich über rund 130
neugeborene Mitbürger freuen, Tendenz steigend. Durch Umbau, Erweiterung und
Neubauten wurden und werden in den Jahren 2010 bis 2020 die Kita-Kapazitäten in
der Stadt kontinuierlich erweitert. 2010 wurden rund 455 Kinder in insgesamt 19
Gruppen betreut; 2020 werden 690 Kita-Plätze in 32 Gruppen in acht
Einrichtungen zur Verfügung stehen. Die Zahl der Ganztagsplätze steigt im
gleichen Zeitraum von 127 auf 449, die der Krippenplätze (für Kinder unter zwei
Jahren) von 14 auf 74. Mit den Kitas Sonnenschein und Peterstor wurden bereits
zwei neue Kitas geschaffen; der Neubau für die Kita St. Johannes in Horressen
soll noch in diesem Jahr beginnen. An allen kirchlichen und städtischen
Einrichtungen wurden und werden Erweiterungen vorgenommen. Insgesamt hat und
wird die Stadt Montabaur im Zeitraum 2008 bis 2020 fast 17 Mio. Euro in die
Kitas investieren; zieht man davon staatliche Zuschüsse ab bleiben immer noch 10,8
Mio. Euro, die die Stadt aus ihrem Haushalt finanziert. Die genannten Ausgaben
beziehen sich rein auf Baumaßnahmen; Personalkosten für den Betrieb und die
Verwaltung der Kitas sind noch nicht eingerechnet.