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05.11.2021

Gefäßchirurgie am KKM: Spezialeingriff bei Aneurysma

Gefäßchirurgie am KKM: Spezialeingriff bei Aneurysma

Hans Jürgen Keller-Wolf trug sie über lange Zeit im Körper mit sich - die Gefahr, bei einer falschen Bewegung zu sterben. „Wenn es platzt, dann rettet mich keiner mehr“, sagt der 71-Jährige, und meint damit ein festgestelltes Aneurysma in seiner Bauchschlagader. Die Gefahr ist gebannt: In der Klinik für Gefäßchirurgie am Katholischen Klinikum wurde Keller-Wolf eine individuell für ihn angefertigte Hightech-Prothese eingesetzt. Ein Eingriff, wie ihn nur Spezialisten umsetzen können. „Ich bin überglücklich, dass mir geholfen wurde“, sagt Keller-Wolf heute.

Ein Besprechungsraum am Marienhof des Katholischen Klinikums in Koblenz: Patient und Operateur treffen sich zu einem Nachgespräch. „Ich war schon beim ersten Gespräch menschlich begeistert und fachlich überzeugt“, erinnert sich Keller-Wolf an das erste Treffen mit Dr. med. Patrick Stark, dem Chefarzt derGefäßchirurgie am KKM. Keller-Wolf, selbst lange Pflegedienstleitung an Kliniken in Hessen und Nordrhein-Westfalen, kennt sich aus in der Medizin und im Krankenhausalltag. „Ich hatte sofort Vertrauen, dass ich hier bestens aufgehoben bin. Ansonsten hätte ich den Eingriff auch nicht machen lassen.“

Der Eingriff, der am Marienhof durchgeführt wurde, ist alles andere als ein Routineeingriff, wie Dr. Stark erläutert: „Deshalb haben wir Herrn Keller-Wolf auch zunächst auf Herz und Nieren geprüft.“ Die Mediziner am KKM stellten bei dem COPD-Patienten (Lungenerkrankung) unter anderem eine Erkrankung am Herzen fest, die zunächst kardiologisch im Herzkatheterlabor in Montabaur behandelt wurde. Erst danach ging es für den im Westerwald lebenden 71-Jährigen für den Eingriff zurück an den Marienhof.

Gefäßchirurgie

Das bei Hans Jürgen Keller-Wolf diagnostizierte Aneurysma in der Bauchschlagader war anfangs zu klein, um chirurgisch behandelt zu werden. „Es hatte aber mittlerweile eine Größe bekommen, bei der ein Eingriff notwendig war“, sagt Dr. Stark. „In dem Status hätte das Reißen des Aneurysmas vermutlich zum Tode geführt.“ Zur Erläuterung: Ein Aneurysma ist eine Aussackung an der Wand von Blutgefäßen. Es entsteht oftmals an Schwachstellen in der Gefäßwand. Ein solches Aneurysma spürt der Patient in der Regel nicht. Wenn es jedoch reißt, dann können lebensbedrohliche Blutungen auftreten.

„Im Fall von Herrn Keller-Wolf saß das Aneurysma an einer Stelle der Bauchschlagader, von wo aus unterschiedlichste Bereiche wie der Magen-Darm-Trakt und die Niere versorgt werden“, sagt Dr. Stark. „Das Reißen eines solchen Aneurysmas notfallmäßig zu behandeln ist zwar möglich in einem Zeitraum, aber endet häufig mit schweren Komplikationen oder tödlich.“ Das hatte Keller-Wolf auch von seinen zuvor behandelnden Arzt berichtet bekommen: „Er sagte mir, dass ein solches Aneurysma die häufigste Todesursache auf der Toilette sei.“ Jeglicher Druck, der auf das Aneurysma ausgeübt wird, kann zum Reißen führen. „Die Angst war immer präsent. Und dazu kam auch das Unwohlsein, wenn man zum Beispiel beim Einkaufen neben seiner Frau steht und beim Einpacken und Tragen nicht helfen kann. Man kann sich ja schlecht ein Schild umhängen und die Situation erklären.“

Gefäßchirurgie

In einem komplexen Eingriff setzen die Mediziner am Katholischen Klinikum Keller-Wolf eine lebensrettende Hightech-Prothese ein, die extra für ihn angefertigt wurde. „Bei jedem Menschen verlaufen die Adern anders. Deshalb haben wir für Herrn Keller-Wolf diese spezielle Prothese anfertigen lassen. Sie besteht aus einem Metallgerüst, in das Stoff eingewebt ist. Dieser ist so dicht, dass das Blut nicht austritt, sondern durch die Prothese hindurchfließt. Bei Hans Jürgen Keller-Wolf besteht die Prothese aus einem Hauptkörper, zwei Beinen, die in die Becken-Schlagadern führen und vier kleine Stentprothesen, die in die Gefäße gehen, die den Magen-Darm-Trakt und die Niere versorgen. Das Einsetzen dieser Prothese muss auf den Millimeter genau erfolgen.

„Wir führen solche Eingriffe am KKM immer interdisziplinär durch, gemeinsam mit dem Team von Privat-Dozent Dr. med. Sascha Herber“, sagt Stark. Herber ist Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Nuklearmedizin. Beide Fachabteilungen operieren die Patienten in solchen Fällen gemeinsam. „Bei Herrn Keller-Wolf haben wir den Eingriff minimal-invasiv (endovaskulär) durchgeführt, das heißt durch zwei kleine Schnitte in der Leiste.“

Gefäßchirurgie

Bei Hans Jürgen Keller-Wolf ist der Eingriff „mustergültig“ verlaufen, berichtet Dr. Stark. Und auch der Patient bestätigt: „Natürlich waren da in den ersten beiden Tagen auch mal Schmerzen in den Beinen. Aber am dritten Tag konnte ich schon wieder bis vor die Türe des Marienhofes gehen.“ Regelmäßige Nachuntersuchungen sorgen nun dafür, dass das Aneurysma auch zukünftig für den Patienten keine Lebensgefahr mehr bedeutet. Dazu kommt die Faszination für die eingesetzte Technik: „Als ich kürzlich einen Termin bei meinem Orthopäden hatte, da fragte mich dieser nach einer Untersuchung, was ich denn da für Hightech im Körper hätte und dass er sich unbedingt mal bei den Gefäßchirurgen am KKM darüber informieren müsse.“

In der Klinik für Gefäßchirurgie und in der Praxis für Gefäßchirurgie am KKM werden unterschiedlichste Gefäßerkrankungen behandelt. Je nach Krankheitsbild werden notwendige Eingriffe minimal-invasiv oder als offenen chirurgischen Eingriff durchgeführt. Die Expertise des Teams um Chefarzt Dr. med. Patrick Stark hat dazu geführt, dass sich die Klinik in kürzester Zeit in der Region etabliert hat.

Und auch Hans Jürgen Keller-Wolf lobt das Team in höchsten Tönen, unterstreicht am Ende des Gespräches: „Ich kann das als ehemalige Pflegedienstleitung an anderen Kliniken sehr gut beurteilen: Wäre ich noch im Dienst, dann würde ich versuchen, hier am KKM Pflegekräfte abzuwerben. Ich habe selten so engagiertes Pflegepersonal gesehen wie hier. Immer menschlich, immer bereit, auch mal in nicht-pflegerischen Dingen zu helfen, die eigentlich gar nicht zum Alltag gehören. Ein großes Lob an das gesamte Team, ich bin begeistert.“

 
 

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