13.01.2023
Das Katholische Klinikum hat am Brüderkrankenhaus in Montabaur erfolgreich einer 99-jährigen Patientin einen Herzschrittmacher eingesetzt. „Ich bin unendlich dankbar dafür, wie schnell und kompetent mir hier geholfen wurde“, sagt Hedwig Schneider, die schon in den ersten Tagen nach dem Eingriff sagt: „Mir geht es schon viel besser.“ Eingesetzt wurde der Schrittmacher nach Abwägung aller Therapiemöglichkeiten vom Team der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie um Chefarzt Dr. med. Osman Balta.
„Ich hatte das große Glück, zu diesem Mann zu kommen“, sagt Hedwig Schneider, und greift nach der Hand von Oberarzt Dr. medic. Jeno Baricz. „Die Patientin kam in einem körperlich schwierigen Zustand zu uns“, berichtet der KKM-Mediziner. „Sie klagte über Schwindel und Übelkeit, konnte keinen Schritt mehr gehen. Grund war eine Herzrhytmusstörung, die auch schon in zwei anderen Krankenhäusern diagnostiziert wurde. Auch dort hatte man den Einsatz eines Herzschrittmachers empfohlen, was die Patientin aus Angst vor dem Eingriff aber noch ablehnte.“
„Ich hatte im Oktober 2022 Corona und war mir sicher, dass meine Beschwerden eine Folge der Virusinfektion sind“, sagt Hedwig Schneider. „Bis zu meiner Corona-Erkrankung konnte ich fast alles noch selbst machen, danach ging nichts mehr. Am Ende hatte ich großes Glück, dass ich hier im Katholischen Klinikum gelandet bin.“
Baricz (Oberarzt der Kardiologie in Montabaur) nimmt sich gemeinsam mit Dr. med. Osman Ashraf (Oberarzt der Klinik für Elektrophysiologie und Rhythmologie) viel Zeit, um Hedwig Schneider die Angst vor einem solchen Eingriff zu nehmen. „Wir haben alles in Ruhe erläutert und erklärt, zum Beispiel auch, dass für diesen Eingriff keine Narkose notwendig ist.“ Am Ende stimmte Hedwig Schneider der Operation zu, nach Rücksprache mit Chefarzt Dr. Balta setzte Dr. Ashraf in Montabaur den Herzschrittmacher komplikationslos ein. „Im EKG waren uns immer wieder Pausen aufgefallen, die zu kurzfristiger Bewusstlosigkeit führten und die Symptomatik der Patientin erklärten“, erläutert Chefarzt Dr. Balta. „Der Schrittmacher erkennt diese Pausen und gibt einen Impuls ab, ohne dass die Patientin davon etwas merkt. Die Beschwerden waren anschließend sofort behoben.“
„Wir haben natürlich die Risiken eines solchen Eingriffes abgewogen und das Alter der Patientin berücksichtigt“, sagt Baricz. „Aber bei der vorliegenden Diagnose war vor allem eines wichtig: Das Leben der Patientin und Ihr Wohlbefinden zu verbessern. Sie hatte zuletzt kaum mehr am Leben teilgenommen, nachdem sie noch vor wenigen Monaten selbstständig mit dem Rollator gegangen war oder Bücher gelesen hatte. Wir hoffen, dass sie dies nun bald wieder tun kann.“
„Ich möchte unbedingt noch etwas sagen“, gibt Hedwig Schneider den KKM-Medizinern nach der Visite mit auf den Weg: „Menschlich sind hier alle so liebevoll. Das hat unheimlich gut getan und mir viel Vertrauen geschenkt. Mein größter Wunsch ist es jetzt, schnell wieder zu meiner Familie zu kommen. Und den Menschen, die das lesen, möchte ich gerne mit auf den Weg geben: Warten sie nicht zu lange, wenn sie solche Leiden haben wie ich, holen Sie sich Hilfe.“