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03.02.2023

Chancen und Herausforderungen am KKM: Rückblick auf 2022, Ausblick auf 2023

Chancen und Herausforderungen am KKM: Rückblick auf 2022, Ausblick auf 2023

Welchen Herausforderungen mussten sich das KKM und seine Mitarbeitenden stellen? Wie fällt die Bilanz des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur für das Jahr 2022 aus? Welche Weichen wurden für die Zukunft gestellt? Und wie blickt das Katholische Klinikum auf das Jahr 2023? Diese Fragen beantworten Annette Schaade (Kaufmännische Direktorin) und Dr. med. Martin Haunschild (Ärztlicher Direktor) im Doppelinterview.

Sehr geehrte Frau Schaade, sehr geehrter Herr Haunschild, welchen Herausforderungen musste sich das KKM im Jahr 2022 stellen?

Annette Schaade: Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind seit Jahren groß. Das Jahr 2022 und damit das dritte in der Corona Pandemie war wohl das Herausforderndste. Zum einen gab es um Ostern herum einen neuen Höchststand der Corona-Inzidenzen. Der Krankenstand in der Dienstgemeinschaft hatte ihren Höhepunkt, gleichzeitig ist die staatliche finanzielle Unterstützung ausgelaufen. Zum anderen sind mit der Ukrainekrise und der daraus folgenden Energiekrise und der stark steigenden Inflation neue zusätzliche Belastungen auf die Menschen zugekommen. Gleichzeitig ist es gelungen, den Versorgungsauftrag für die Menschen im nördlichen Rheinland-Pfalz zu erfüllen. Dass uns das gelungen ist, zeigt wie stark und geschlossen die Mitarbeitenden im KKM ihre Aufgaben wahrnehmen. Wenn es zudem gelingt, ökonomisch stabil aus dem Jahr herauszugehen, können wir auch zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Martin Haunschild: Das vergangene Jahr war erneut sehr anspruchsvoll. Betrachtet man jetzt die vergangenen drei Jahre mit Corona, so war es sicherlich das schwierigste. Das Jahr entwickelte sich gänzlich anders als primär angenommen. Die Omikron-Variante und deren Auswirkungen mussten kompensiert werden. Zusätzlich waren eine Reihe von Personalausfällen nicht nur durch Omikron, sondern auch Influenza und andere Infektionen festzustellen, verbunden mit deutlich längeren Ausfallzeiten. Die durch den Ukrainekrieg verursachten Lieferengpässe, steigende Inflation und Preise mussten aufgefangen werden. Dennoch sind wir stolz, wenn am Ende ein zufriedenstellendes Jahresergebnis erreicht werden kann, wovon wir ausgehen. Zurzeit laufen die Arbeiten zur Feststellung des Jahresergebnisses, sodass es für konkrete Zahlen noch zu früh ist.

Welchen Anteil daran haben die Mitarbeitenden des Katholischen Klinikums?

Martin Haunschild: Die Mitarbeitenden sind für die Erreichung solcher Ziele unabdingbare Voraussetzung und bilden gleichzeitig das Herzstück eines solchen Ergebnisses. Eine Reihe von Dienstausfällen musste kompensiert werden, die Einsatzbereitschaft und Flexibilität der Mitarbeiter war gefragt, um die Versorgung der uns anvertrauten Patienten rund um die Uhr zu realisieren. Dieses über das normale Maß hinausgehende Engagement und die Professionalität unserer Mitarbeitenden war und ist sicherlich nicht selbstverständlich. Umso mehr möchten wir uns ganz herzlich bei allen Mitarbeitern für das gezeigte Verständnis und die erbrachten Leistungen bedanken.

Annette Schaade: Dem möchte ich mich gerne anschließen. Danke für das, was geleistet, geschafft und getan wird, um den anvertrauten Patienten Sicherheit und Zuversicht zu geben. Es ist uns immens wichtig, die Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeitenden auch zu zeigen, indem zum Beispiel unter Abwägung aller Risiken durch die Pandemie und dem Wunsch nach Begegnung im Juni am Standort Montabaur ein Tag der offenen Tür und die Einsegnung des Ärztehauses Montamedicum durch Bischof Bätzing gefeiert wurden. Im August konnte das neue Parkhaus am Marienhof Koblenz mit einem kleinen Mitarbeiterfest eingeweiht werden. Die sonst üblichen Adventsfeiern mit Gottesdienst an jeder Betriebsstätte wurden spontan als Weihnachtsmarkt unter freiem Himmel unter großem Zuspruch begangen.

Blicken wir auf die beiden Standorte: Wie hat sich das Brüderkrankenhaus in Montabaur im vergangenen Jahr entwickelt?

Martin Haunschild: Auch im dritten Jahr nach Corona konnten die geplanten baulichen und medizinischen Maßnahmen umgesetzt werden. An dieser Stelle soll die Etablierung des Aufnahme- und Untersuchungszentrums, sowie vielfältige Zertifizierungen, wie zum Beispiel das Hernienzentrum, das Adipositaszentrum sowie die Geriatrie exemplarisch erwähnt werden.

Wie sehen Sie die Entwicklung am Brüderhaus und am Marienhof in Koblenz?

Martin Haunschild: Die baulichen und medizinisch geplanten Veränderungen konnten auch an den beiden Koblenzer Betriebsstätten konsequent vorangetrieben werden. Im Brüderhaus konnte die Renovierung der Stroke Unit abgeschlossen und eine neurologische Tagesklinik etabliert werden. Zusätzlich wurden auch hier eine Reihe fachspezifischer Zertifizierungen realisiert. Genannt seien hier die Stroke Unit, das Wirbelsäulenzentrum, das Endoprothetikzentrum und das Alterstraumatologische Zentrum (ATZ). Am Marienhof konnte je eine Tagesklinik im Bereich der HNO und der Pulmonologie eröffnet werden. Zahlreiche neue medizinische Behandlungsverfahren wurden etabliert. Die Möglichkeit der Durchführung ambulanter Operationen in Kooperation mit dem CIM Koblenz konnte ausgebaut werden. Und auch am Marienhof wurden eine Reihe von Zertifizierungen durchgeführt, zum Beispiel in den Bereichen Lungenkrebszentrum, Brustzentrum und im Kopf-, Hals-, Tumorzentrum in Kooperation mit dem BundeswehrZentralkrankenhaus.

Annette Schaade: An diesen Maßnahmen und Zertifizierungen in Koblenz und Montabaur sieht man, welche wichtige Rolle die Weiterentwicklung der Standorte des KKM spielt. Wir haben auch im Jahr 2022 in die Infrastruktur investiert, zum Beispiel mit einem neuen CT am Brüderhaus oder der Fertigstellung und Inbetriebnahme eines Parkhauses am Marienhof. Wir legen großen Wert auf Qualitätsmaßnahmen wie Zertifizierungen, in denen wir uns von externen Experten überprüfen lassen. Wir setzen im Rahmen des Krankenhaus-Zukunftsgesetzes wichtige Maßnahmen zur Digitalisierung um, die mit mehr als 5 Millionen Euro vom Land gefördert werden. Hier geht es darum, Bürokratie und Dokumentationsaufwand abzubauen, den medizinischen Fortschritt und die Patientensicherheit zu unterstützen. Das steigert auch die Attraktivität der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen.

Wir stellen uns aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels. Wir wollen mithelfen, das Berufsbild der Pflege wieder attraktiv zu machen und als Arbeitgeber interessant zu sein – über finanzielle Anreize hinaus. Das gelingt uns zum Beispiel mit einer guten Einarbeitung in unsere starken Teams, aber auch mit Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder der Bereitstellung von Kinderbetreuung in den Kitas am Marienhof und am Brüderkrankenhaus.

Wir sind starker Kooperationspartner für andere Einrichtungen im Gesundheitswesen. Wir verstehen Ausbildung als eine wichtige und zentrale Aufgabe. An unserem Bildungscampus Koblenz wird mittlerweile in fünf Ausbildungszweigen in Gesundheitsfachberufen ausgebildet. Unser Fort- und Weiterbildungsinstitut hilft dabei, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Martin Haunschild: Wir blicken wirklich mit viel Stolz auf die Erweiterung unserer Ausbildungsmöglichkeiten am Bildungscampus. Neben einer qualitativ hochwertigen Ausbildung müssen wir versuchen, die Schüler während der theoretischen Ausbildung und vor allem in den Praktika für die Arbeit am KKM zu begeistern. Hier sind nicht nur die Lehrkräfte des Bildungscampus, sondern insbesondere auch die Praxisanleiter während der Einsätze im KKM gefragt.

In der öffentlichen Wahrnehmung ist Corona vorbei – in den Einrichtungen des Gesundheitswesens ist dies mitnichten so. Welche Maßnahmen sind nach wie vor notwendig und wie können diese an Patienten und Besucher vermittelt werden?

Martin Haunschild: Das ist ein Thema, welches immer wieder bei den Besuchern zu Diskussionen führt. Es ist auch nur schwer verständlich, dass einerseits in den Krankenhäusern unverändert nach den geltenden Corona-Regeln gearbeitet wird und Besucher sich nach der derzeit noch gültigen Corona-Landesverordnung im Krankenhaus bewegen müssen. Aber andererseits sind im privaten Leben sämtliche Einschränkungen und Restriktionen nicht mehr existent. Mit diesen Regelungen lässt die Politik die Krankenhäuser allein, welche sich mit dem Unmut der Patienten und Besucher auseinandersetzen müssen. Hier hoffen wir auf eine bundeseinheitliche Regelung ab Ende Februar.

Spätestens die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass sich die Krankenhäuser – zum Beispiel in Koblenz – noch enger vernetzt haben. Wie wichtig ist ein regelmäßiger Austausch zum Beispiel mit dem Gemeinschaftsklinikum und dem Bundeswehr Zentralkrankenhaus?

Annette Schaade: Durch unsere Vernetzung in der Region sind wir in der Lage, Kompetenzen zu bündeln und weitere Potenziale anzugehen, um auch zukünftig qualitativ hochwertige medizinische Leistungsangebote für die uns anvertrauten Patienten zu ermöglichen.

Martin Haunschild: Schon vor der Pandemie gab es einen fachlichen Austausch zwischen den Koblenzer Krankenhäusern. Durch Corona hat diese Zusammenarbeit eine völlig neue Qualität erfahren. Mit allen Häusern wurden nicht nur organisatorische, sondern auch medizinische Fragestellungen im Sinne der Koblenzer Bevölkerung diskutiert und gemeinsam umgesetzt. Auch über die Pandemie hinaus ist eine Zusammenarbeit zwischen den Häusern sinnvoll. An dieser Stelle sei nicht nur die Zusammenarbeit bei medizinischen Projekten, sondern auch die geplante Ausbildung von ärztlichen Mitarbeitern am Campus Koblenz genannt. Dies ist ein wichtiges Projekt aller Krankenhäuser in Zusammenarbeit mit der Stadt, um die sich immer weiter verschlechternde ärztliche Personalsituation aktiv zu verbessern.

Blicken wir nach vorne: Was erwarten Sie für das Jahr 2023? Welche Wünsche haben Sie? 

Annette Schaade: Für unsere Mitarbeitenden wünsche ich mir Frieden und sichere Zeiten, Gesundheit mit Zeit zum Entspannen und Durchatmen. Für unser Klinikum wünsche ich mir weiterhin stabile Rahmenbedingungen, um in die Zukunft investieren zu können und sich entwickeln zu können. Das wird wichtig sein, um auch in Zukunft weiterhin ein verlässlicher Anbieter von Gesundheitsleistungen in der Region zu sein.

Martin Haunschild: Der größte Wunsch wäre ein völlig normales Jahr auf dem Vor-Corona-Niveau. Leider sieht die Realität anders aus. Den schon genannten Problemen müssen wir uns stellen und entsprechende Lösungsansätze entwickeln. Nun soll man aber zu Beginn eines Jahres nicht nur von Problemen, sondern auch von Herausforderungen, die einer Lösung und Umsetzung bedürfen, sprechen. Vielfältige Projekte sind geplant. An dieser Stelle sollen exemplarisch die Projekte im Rahmen des KHZG genannt werden. All diese Projekte zielen nicht nur auf eine Erleichterung der Arbeit am Patienten, sondern vor allem auf eine deutliche verbesserte Patientensicherheit. Ein weiteres großes Projekt, an dem konsequent weiter gearbeitet wird ist die Standort-Konzentration der beiden Koblenzer Häuser am Marienhof.

Lassen Sie mich aber auch noch ein kurzes Wort zur internationalen Situation sagen: Der unsägliche Krieg in der Ukraine ist nicht nur eine erhebliche finanzielle, sondern auch eine mentale Belastung für die Menschheit auf der gesamten Welt. Bisher nicht gekannte Unsicherheiten, Belastungen und Probleme führen dazu, dass ein unbeschwerter Alltag kaum noch denkbar ist. Hier muss es vordringlichstes Ziel sein diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden, damit unsere Kinder, Enkel und Urenkel wieder in friedlichen Zeiten aufwachsen und leben können.

 
 

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